Die Geschichte entführt den Leser in eine Welt von Fabelwesen, Zauber und Abenteuer, dies jedoch auf eine gewaltfreie Art.
Am nächsten Morgen hatte Kai es ziemlich eilig. Er wollte schnellstmöglich zu Serafina. Hastig aß er sein Frühstück auf und machte sich gleich auf den Weg. Im Elfenland wurde er bereits erwartet.Er erzählte Serafina von all den schönen Dingen und von dem Buch, in dem alles beschrieben war.Nun konnte Serafina ihm auch einige Erklärungen abgeben und sie begann zu berichten: „ Als DeineTante Resi auf dem Sterbebett lag war Alana bei ihr. Sie legte ihr den Zweig des Glockenbäumchens in die Hände. Als dieser erblühte und der Klang ertönte, entschlief Deine Tante ruhig und friedlich. Für Alana war dies ein trauriger Moment und sie trauert auch heute noch. Allen Elfen ist bewusst, dass ihr Mensch eines Tages gehen muss. Sie haben zwar viele Zauberkräfte, jedoch keine Macht über den Tod und auch sie müssen es hinnehmen, wenn die Lebensuhr abgelaufen ist.
Bevor Alana Deine Tante verließ, schloss sie noch den Zweig weg, der inzwischen wieder seineursprüngliche Gestalt angenommen hatte. Den Rosenstrauch hat Alana auf das Grab gepflanzt undim Geist wird Deine Tante immer bei ihr bleiben. Dies habe ich Dir nur erzählt, um Dir ein Beispiel zu nennen, was die einzelnen Gegenstände bewirken können. Bis zuletzt erweisen sie ihren Dienst, wenn man sie richtig einsetzt und auch wir Elfen bleiben ein Leben lang treu und verbunden.“
Kai ging diese Erzählung sehr nah und er schluckte ein wenig. Er erinnerte sich, dass sein Vater gesagt hatte, Tante Resi sei mit einem Lächeln gestorben und nun wusste er auch warum.
„Das Medaillon mit dem Elfenhaar bewirkt,“ fuhr Serafina fort „ dass ich immer da bin, wenn Du mich brauchst. Egal wo Du Dich gerade aufhältst und wenn es in einem anderen Land ist. Berührst Du das Elfenhaar, sind wir im Geist miteinander verbunden und ich kann Dir helfen.“
Ähnlich wie die Sache mit der Blutsbruderschaft, dachte Kai bei sich. Nur ist es hier viel, vielintensiver.
„ Aber nun Kai“ riss Serafina ihn aus seine Überlegungen „ steht Dir noch eine letzte Prüfungbevor. Vieles hast Du bereits kennengelernt und erreicht, doch wenn Du diese Aufgabe meisterst, bistDu am Ziel angekommen. Vorher hole aber noch die Kristalle von zu Hause, denn Du wirst sie für die Bewältigung der Dinge die auf Dich warten brauchen.“
Kai folgte der Anweisung und kam mit den Kristallen im Rucksack wieder zurück. Jetzt war er bereit für die Herausforderung, die auf ihn wartete.
Kai betrat die erste Höhle. Hier erwartete ihn eine Schlangengrube. Der ganzeHöhlenboden wimmelte von zischenden Reptilien und es gab nur einen einzigen Weg auf die andereSeite zu gelangen, wo Kai den Schlüssel entdeckte, der ihn weiterbrachte.Dieser Weg war eine gemauerte Brücke, die über die Grube führte. Es wäre ganz einfach gewesen, wenn nicht diese Flammen wären. Die Brücke brannte lichterloh.
Kai überlegte. Durch die Grube konnte er nicht, da er hier unweigerlich von den Schlangen gebissen würde. Über die Brücke konnte er aber auch nicht, solange diese Feuersbrunst herrschte. Er erinnerte sich an die Kristalle, die sich im Rucksack befanden. Nachdemer diesen geöffnet hatte, sah er einen Kristall rot leuchten. Ihm fiel ein, was er in dem Buch gelesen hatte und zwar, dass jeder Kristall aktiviert würde, sobald er mit seinem Element in Berührung kommt. Diesen Kristall hatte er von dem Drachen erhalten und es war der Kristall des Feuers.
Kai nahm ihn heraus und er fing noch kräftiger an zu leuchten. Mit jeder Bewegung die Kai mit demKristall in der Hand verursachte, veränderten sich die Flammen. Als Kai den Arm hob, loderte das Feuer noch viel höher und je weiter er den Arm senkte,umso weniger tobte der Brand. Mit nach hinten ausgestrecktem Arm hatte Kai das Feuer besiegt. Ohne seine Haltung zu verändern, überquerte er nun die Brücke zum Eingang in die zweite Höhle.
Auf der anderen Seite angekommen, verstaute er den Kristall im Rucksack und die Flammen stiegenwieder auf. Er bemächtigte sich des Schlüssels und öffnete den Eingang zur zweiten Höhle.