Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 29. Oktober 2013

Unsere kleine Wiese von Alexandra Dannenmann



Kurzbeschreibung:
Oh weh, was ist bloß los auf der Blumenwiese? Der Heimat vieler kleiner Tiere.
„Unsere Wiese ist ein gefährlicher Ort geworden“, sagt Igor Igel und hält eine Glasscherbe hoch. Und weil dagegen dringend etwas unternommen werden muss, packen alle Bewohner der Wiese mit an. Selbst die Allerkleinsten helfen mit beim Abtransport des Mülls, der sich auf der Wiese angesammelt hat. Und nach getaner Arbeit wird gefeiert. Bis spät in die Nacht hinein.
Eine liebevoll illustrierte Geschichte für Kinder ab 3 Jahren. Erhältlich bei amazon.


Was liegt denn da im Gras? 
Bunte Sommerwiesen werden immer seltener. Aber hier und da gibt es sie noch. Zum Glück. Denn was gibt es Schöneres als eine Wiese mit Blumen in allen nur denkbaren Farben, die sich im lauen Sommer- wind wiegen. Und wenn du ganz leise bist, kannst du das Knistern und Rascheln hören und Piepsen und Zirpen, Summen und Pfeifen, von all den vielen kleinen Tieren, die auf einer Blumenwiese leben. Käfer und Raupen, Spinnen und Schnecken. Aber auch Würmer, Ameisen und Grashüpfer. Und Bienen, Fliegen und Schmetterlinge. Und Igel und Mäuse ... Moment, besuchen wir doch mal Familie Maus auf ihrer bunten Sommerwiese.
Es ist noch früh am Morgen, Herr und Frau Maus sitzen auf einem Stein und lassen sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen. Mäxchen, ihr kleiner Sohn, spielt mit kleinen Steinchen auf dem Boden.
„Ach, was für ein herrlicher Tag heute“, seufzt Frau Maus. „Keine Wolke am Himmel und dieser Duft von all den vielen Blumen.“
Doch nicht nur Familie Maus ist schon auf den Beinen. Auch viele andere Wiesenbewohner sind schon wach, überall auf der Wiese herrscht geschäftiges Treiben.
Vögel zwitschern, fleißige Bienchen summen fröhlich und fliegen eilig von Blume zu Blume. Bunte Schmetterlinge tanzen durch die Luft. Und auch Familie Schnecke mit all ihren Kindern ist schon unterwegs. Rudi Käfer läuft flink durch die Gegend. Und die alte Frau Spinne ar­beitet fleißig an ihrem Spinnennetz.
„Langsam sollten wir uns auch mal was zum Frühstück besorgen“, meint Herr Maus. „Mein Magen knurrt schon ganz laut. Komm, Mäxchen, hör auf zu spielen, wir müssen jetzt los.“
Vater Maus hängt sich ein Säckchen über die Schulter und dann mar­schiert die Mäusefamilie davon, auf der Suche nach leckeren Körnern.
Das Säckchen ist schon fast voll, als Mäxchen plötzlich aufgeregt ruft: „Mama, Papa, kommt mal schnell her. Ich hab was Tolles gefunden.“ Vater und Mutter Maus schauen sich Mäxchens Fund von allen Seiten an.


Leserstimmen:

"(...) Das Einschlafen geht umso besser."

"(...) Meine Kinder hatten viel Spaß, kann man weiterempfehlen..."

"Ich finde die Geschichte toll, die Bilder schön.(...)"


Dienstag, 22. Oktober 2013

Die blutende Quelle im Wald von Marita Sydow Hamann

Klappentext:

Spannendes Abenteuer in Schweden!
Die drei Freunde William, Albin und Ida machen eine unglaubliche Entdeckung: Die Quelle am Wichtelpfad blutet!
Aus einem gespaltenen Fels läuft blutrotes Wasser heraus, sie sehen es mit eigenen Augen! Doch niemand glaubt ihnen ...
Es gibt eine uralte Legende im Ort, von einem verschwundenen Pastor, der ermordet worden sein soll. Laut dieser Überlieferung, soll sich das Wasser der Quelle auch damals rot gefärbt haben ...

Kinder-Krimi
Altersempfehlung: 10-12 Jahre
Mehr als 20 Illustrationen!

Erhältlich bei amazon.

Homepage http://www.marita-sydowhamann.com/

Leseprobe:


»Bist du sicher?«, fragte Albin mit skeptischem Blick.
»Absolut!«, antwortete Ida und warf ihren dicken, blonden Zopf nach hinten. Entschlossen zog sie das kleine Kellerfenster auf. Sie leuchtete mit ihrer Taschenlampe hinein, da sie keine der praktischen Stirnlampen hatte wie William und Albin.
»Das Haus soll abgerissen werden, genau, wie William vermutet hat«, erklärte Ida. »Der alte Larsson ist vor einem Monat ins Heim umgezogen. Morgen kommt die Abrissfirma. Also ist das unsere letzte Chance.«
»Ich gehe vor«, entschied William und schob Ida beiseite.
Ida verdrehte die Augen und schnaufte abfällig. Sie drückte William unsanft zurück. »Da wartet schon kein Geist auf mich!«, spöttelte sie.
Albin grinste breit. »Da hast du’ s. Den Geist des Pastors gibt‘ s ja auch nicht!«
William zog eine Grimasse und fuhr sich mit der Hand durch seine strubbeligen, blonden Haare.
Im Ort wurde erzählt, der Geist des Pastors spuke in dem Haus hinter dem Friedhof. William, Albin und Ida wussten es besser, denn vor ein paar Jahren waren sie der Geschichte auf den Grund gegangen. Gefunden hatten sie Williams großen Bruder Anders und dessen Freundin Sophie. Jugendliche benutzten das Spukhaus nämlich als heimlichen Treffpunkt. Und, um ungebetene Gäste fernzuhalten, hielten sie die Spukhausgeschichte mit einem angeblich unheimlichen Licht am Leben. William erinnerte sich gut daran, dass sie alle drei schreckliche Angst gehabt hatten. Denn der einzige Weg zum Spukhaus führte über den Friedhof, und der war nachts richtig gruselig.
»Sei bloß still, Albin! Du hast dir doch fast in die Hosen gemacht!«, konterte William und grinste zufrieden, als er sah, wie Albin sich nervös umsah, als Ida in den dunklen Keller kletterte.
Die Taschenlampe störte sie.
»Ich brauch dringend eine neue Stirnlampe«, murmelte sie vor sich hin. Der Lichtschein fuhr umher wie ein Irrlicht auf der Flucht.
»Du wolltest doch nur vor Ida den Mutigen spielen«, zischte Albin William zu. »Nur deshalb wolltest du zuerst gehen!«
»So ein Quatsch«, giftete William zurück, obwohl Albin genau ins Schwarze getroffen hatte. Er kannte ihn wirklich gut, was nicht verwunderlich war.
William, Albin und Ida waren Freunde, seit sie denken konnten. Es gab sogar Fotos von ihnen, wie sie mit zwei Jahren nackt am Strand spielten. Williams Mama holte diese Fotos oft hervor und zeigte sie Menschen, die William oft nicht einmal kannte.
Peinlich, fand William. Warum machte sie das nur? Als ob er, Albin und Ida das heute noch machen würden!
»Kommt ihr?« Idas aufgeregtes Gesicht erschien im Kellerfenster. Sie leuchtete mit der Taschenlampe direkt in Williams Augen.
»He, lass das!«, schimpfte er und sah sich aufgebracht um. »Willst du den ganzen Ort herlocken?«
Albin wurde immer nervöser.
»Los, zur Seite!«, drängelte er Ida rückwärts. Sie machte Platz, und Albin kletterte in den Keller.

 

Dienstag, 15. Oktober 2013

Der Roboter Archimedes und die Rasselbande von Wilhelm Ruprecht Frieling


Wie ein Roboter um ein Haar zur Blechdose zerstampft wurde und dennoch sein Glück fand.
Der Roboter Archimedes flieht, weil er verschrottet werden soll.  Auf seiner Flucht gelangt er in den kleinen
Ort Irgendwo. Dort gewinnt er neue Freunde - vor allem unter den Kindern - und findet schließlich das
Glück.
Eine Erzählung für Kinder ab sechs Jahren mit Illustrationen von Anna Käse.
Erhältlich bei amazon

 
 
EIN ROBOTER IM WALD

Der dunkle Wald war so dicht, dass kaum Sonnenstrahlen durch sein Blätterkleid drangen. Seit
Urzeiten wucherten hier Bäume, Sträucher und Pflanzen, kein Mensch hatte je den Wildwuchs
gerodet. Es war ein Paradies für Waldbewohner: Moosmännlein, Blumenelfen, Maulwürfe, Frösche,
Grillen und Ameisen fühlten sich wohl und freuten sich ihres Lebens.
In diesem Dickicht lebte unter einem Haufen von braunen Blättern, grünem Moos und schwarzen
Ästen ein Roboter. Sein Name lautete Archimedes. Er hatte sich in den Schutz der hohen
Tannen geflüchtet, weil man ihn verschrotten wollte. »Du bist alt, du bist dumm, du bist schon
ein wenig verrückt!«, hatten seine Besitzer erklärt.
Archimedes hatte alle ihm anvertrauten Jobs stets zuverlässig und gewissenhaft verrichtet. Er
war auf Gartenpflege spezialisiert, grub Felder um, pflanzte Blumen, pflegte Bäume und Sträucher.
Als Gartenroboter erledigte er all die Pflichten, denen viele Menschen nur ungern nachgehen.
Liebevoll mähte er Rasen und beschnitt Gehölze. Er kümmerte sich um frischen Kompost,
reinigte verkrautete Wege und verstopfte Wasserläufe, erntete knackiges Obst und junges Gemüse.
Weit und breit gab es keine gepflegtere Gartenanlage als die von Archimedes.
Der Roboter kannte den Wert seiner Arbeit. Die Besucher lobten ihn häufig, während Kinder auf
den Rasenflächen spielten. Er saß währenddessen vor einer Laube auf einer Steinbank und freute
sich. Immer prächtiger sollten die von ihm betreuten Anlagen werden, träumte der fleißige Gärtner.
Archimedes war ein Roboter vom alten Schlag: Zuverlässig wie ein Traktor zog er Tag und
Nacht seine Bahnen. Er brauchte weder technischen Schnickschnack noch Designoberflächen
noch Ultraspeedplatinen. Er war schlicht konstruiert, doch dafür unverwüstlich.
Eines Tages setzten die Menschen jedoch einen Roboter aus einer aktuelleren Baureihe an seinen
Platz. Der besaß hochmoderne High-Speed-Anschlüsse, trug ein Farbdisplay auf der Brust und
verstand mehrere Sprachen. Außerdem machte der Neue bei der Gartenarbeit weniger Geräusche.
Archimedes hatte ausgedient; er sollte diesem Schnösel weichen und kurzerhand auf den
Müll geworfen werden.
Der Gartenroboter reagierte fassungslos. Alle waren doch stets mit seiner Arbeit zufrieden gewesen,
er schuftete schließlich für zwei. Und nun? Jetzt rollte ein Lastwagen heran, und ein kräftiger
Kran hob ihn ohne viel Federlesen auf die Ladefläche. Der Laster fuhr zu einer Müllhalde.
Dort sollte der treue Gärtner entsorgt und zu einem Schrotthaufen zerquetscht werden.
Dicke glänzende Öltropfen kullerten über die Metallhaut des Roboters. Man wollte ihn zum Alteisen
werfen! Archimedes wusste nicht, ob er aus Empörung oder Trauer weinen musste. Er war
jedenfalls am Boden zerstört.
Niedergeschlagen hingen seine Antennenohren zu Boden. Sein sonst immer fröhliches Gesicht
verwandelte sich innerhalb weniger Stunden in eine trübgraue Maske. Er fühlte sich schrecklich
einsam und alleingelassen. Wollte ihn denn niemand haben?
Resigniert beobachtete Archimedes, was mit den anderen ausgedienten Maschinenmenschen auf
dem Schrottplatz geschah: Einer nach dem anderen verschwand in einer riesigen Presse und
wurde zu einem Bündel Blech zerquetscht. Archimedes hatte Angst: Gab es keine Hoffnung
mehr für ihn?
Er mochte nicht zusehen, wie seine Leidensgenossen unter der Walze verschwanden. Das Kreischen
und Krachen der Schrottpresse versetzte ihn in Panik. Als die Nacht hereinbrach, stand
sein Entschluss fest: Er wollte auf keinen Fall zerquetscht werden. Er würde davonlaufen und
sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen.
 
 

Dienstag, 8. Oktober 2013

Marienkäfer Siebenpünktchen – Eine ungewöhnliche Freundschaft von Marika Krücken




Klappentext:
Der Marienkäfer gilt als Glücksbringer. Es mag daran liegen, dass jeder Gärtner Glück hat, wenn er die kleinen Blattlausvertilger auf seinen Pflanzen entdeckt. Oder liegt es daran, dass wir schon als Kinder ein großes Glücksgefühl empfunden haben, wenn sich ein Marienkäfer auf unserer Hand niedergelassen hat? Was auch immer der Grund dafür sein mag, dass diese sympathischen Käfer unsere Fantasie zum Träumen anregen - Nimm dir die Zeit zum Träumen.
Tauche ein in die Geschichte des Marienkäferkindes Siebenpünktchen, der mit seiner Familie in einem wunderschönen Rosenstock im Garten lebt. Die Geschichten schildern seine ersten Versuche Freundschaften zu schließen. Er lernt den Umgang mit anderen Käferkindern und den Wert einer Freundschaft zu erkennen.

»Marienkäfer Siebenpünktchen« wurde liebevoll von Marika Krücken geschrieben und gezeichnet; das Buch ist für Kinder im Vorschulalter, im Kindergarten und im ersten Lesejahr geeignet. Das im deutschen Buchhandel erschienene Buch ist mit 26 Farbbildern ausgestattet und auf Fotobrillant gedruckt.

Erhältlich bei Pax et Bonum und amazon.



Leseprobe:
Im Garten in einem blühenden Rosenstrauch wohnte Familie Marienkäfer. Die Käferfamilie hatte in diesem Jahr besonders viel Glück gehabt, so eine schöne und komfortable Behausung zu finden. Dagegen waren ihre Nachbarn, Familie Grille, mit der neuen Wohnung im Fliederbusch gar nicht zufrieden. Denn neben dem Busch stand eine dreistämmige morsche Birke, in der Herr Specht sein Baumhaus gebaut hatte.

Mal ganz davon abgesehen, dass es für Insekten eine große Gefahr bedeutete, in der Nähe von Spechts zu wohnen, war es furchtbar laut. Herr Specht klopfte und hämmerte den ganzen Tag und sein Sohn Friedhelm fing auch schon damit an.

Familie Marienkäfer hatte acht Kinder. Die waren alle quietschfidel und wohlgeraten. Zwar brummte Papa Marienkäfer manchmal etwas, weil es äußerst schwierig war, die Rasselbande zu beaufsichtigen, aber im Großen und Ganzen war er recht stolz auf sie. Nur Siebenpünktchen bereitete ihm ein wenig Sorgen. Der kleine Käfer wollte unbedingt mit Friedhelm Specht spielen und konnte einfach nicht einsehen, warum er das nicht durfte.

„Es ist viel zu gefährlich, solch artfremde Freundschaften zu schließen“, erklärte ihm Papa Marienkäfer. „Spiel doch lieber mit Egon Grille, der ist hochmusikalisch und kann wundervolle Lieder zirpen.“

Jeden Morgen rief Frau Marienkäfer ihre Familie zum Frühstück. „Einpünktchen, Zweipünktchen, Dreipünktchen, Vierpünktchen, Fünfpünktchen, Sechspünktchen, Siebenpünktchen, Achtpünktchen und Rolf Marienkäfer, allesamt bitte frühstücken kommen!“
Die Marienkäferkinder hatten ihre Namen nach der Anzahl der Pünktchen auf ihrem Panzer erhalten. Frau Marienkäfer antwortete scherzhaft, wenn sie mal nach dem Grund dafür gefragt wurde: „So kann ich sie besser unterscheiden.“

Mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages erwachte der Rosenstrauch zum Leben. Alle Marienkäfer schwirrten und summten durcheinander. Die Käferkinder sprangen aus ihren Rosenblätterbettchen und krabbelten, so schnell sie konnten, an den Rand der Blüte. Jedes wollte als Erster den Morgentau erwischen, um eine ordentliche Dusche mitzubekommen. Keines wollte zu spät kommen oder ausgescholten werden, wenn Mama Marienkäfer die kleinen Panzer kontrollierte.
Wenn zum Tagesbeginn die Pünktchen nicht glänzten und funkelten, verstand sie keinen Spaß, denn sie wollte sich schließlich nicht vor den anderen Insektenmüttern blamieren.

„He, Zweipünktchen! Bleib nicht so lange unter der Taudusche stehen und träume vor dich hin. Wir wollen auch noch duschen“, beschwerte sich Vierpünktchen und schob Zweipünktchen einfach vom Rand des Blattes hinunter. Fünfpünktchen nutzte die Gelegenheit, flog über Vierpünktchen hinweg und stellte sich diesem genau vor die Nase. Die anderen drängelten ebenfalls von hinten. Nun gab es ein lautes Geschrei und Gezeter, bis plötzlich die tiefe Stimme von Papa Marienkäfer dazwischen donnerte: „Ruhe, ich bitte mir Ruhe aus!“
Sofort wurde es mucksmäuschenstill.

Es ging jedoch nicht den ganzen Tag derart geräuschvoll im Rosenstrauch zu. Aber in der Früh, wenn acht Käferkinder gleichzeitig duschen wollten, wurden Rolf Marienkäfers Nerven auf eine harte Probe gestellt.

Nachdem das Gerangel um die Taudusche beendet war, erschienen die
Käferkinder sauber und mit glänzenden Panzern zum Frühstück. Frau
Marienkäfer seufzte und zählte ihre Kinder, wie sie es jeden Morgen zu tun pflegte. „Einpünktchen, Zweipünktchen, Dreipünktchen, Vierpünktchen,
Fünfpünktchen, Sechspünktchen, Achtpünktchen.“
‚Nanu’, – dachte sie – ‚habe ich eines übersehen oder nicht richtig
gezählt? Wo ist denn Siebenpünktchen? Also fing sie gleich noch einmal von vorne an. „Einpünktchen, Zweipünktchen, Dreipünktchen, Vierpünktchen, Fünfpünktchen, Sechspünktchen, Achtpünktchen.“ Tatsächlich, Siebenpünktchen fehlte! „Kinder, hört mir mal bitte zu. Wer von euch hat Siebenpünktchen gesehen?“

Die Marienkäferkinder sahen sich erstaunt an. Wieder summten sie
durcheinander und schwirrten aufgeregt hin und her.
„Nein, ich habe Siebenpünktchen nicht gesehen“, sagte Zweipünktchen.
„Er wird vielleicht noch unter der Taudusche stehen“, meldete sich
Einpünktchen zu Wort.
„Aber er war doch gerade eben hier“, wunderte sich Achtpünktchen, das glaubte, Siebenpünktchen vor Kurzem gesehen zu haben.

„Ruhe, ich habe Ruhe gesagt! Kann man nicht mal morgens ein bisschen Ruhe haben?“ Rolf Marienkäfer flog mitten in seine Kinderschar hinein und landete auf Achtpünktchen. Es ärgerte ihn maßlos, dass er auf den Rücken purzelte, weil er die Entfernung nicht richtig eingeschätzt und beim Absprung zu viel Anlauf genommen hatte. Doch keines der Kinder lachte, wie sie es sonst bei solchen Ereignissen meistens taten.

„Papa, Papa, Siebenpünktchen ist weg!“, redeten alle gleichzeitig.
„Ruhe! Ruhe!“ Zum wiederholten Male versuchte Rolf Marienkäfer, sich bei seiner Familie Gehör zu verschaffen. Umständlich nahm er seine Brille und setzte sie sich auf die Nase. Frau Marienkäfer schluchzte leise in ihr Taschentuch und die Kinder schauten ihn ängstlich an.