Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 28. Oktober 2014

Caro und Trolli … und das Monster von Doris Sutter


Klappentext:
Es ist etwas ganz Schreckliches, ja Schauerliches passiert. Ein Monster hat die Welt verschluckt und jetzt will es auch noch Fandango und ihre gesamte Mannschaft vertilgten. Die Eltern schlafen und hören gar nicht, wie sich das Monster am Boot zu schaffen macht. Und diese schreckliche Laute, die es ausstößt. Was soll Caro nur machen? Sie muss den Kampf aufnehmen.
Ob das wohl gut geht?
Mit Illustrationen von Nicole Keipke
ISBN: 978-3-943 710 246

Erhältlich bei Amazon.


Leseprobe:
Wo ist die Welt?
„Tack“, macht es. Und wieder: „Tack, tack.“
Caro blinzelt. Das fremde Geräusch hat sie geweckt.
„Es ist ja noch gar nicht richtig hell“, denkt sie.
Dunkel ist es nicht mehr, aber hell ist es auch noch nicht. Sie kuschelt sich tiefer in ihren Schlafsack. Es ist ein wunderbarer Schlafsack. Das Kopfkissen ist zu einer Sonne geformt. Krebse und Muscheln tummeln sich auf der Decke. Es ist ein richtiger Bootsschlafsack.
„Tack, tack“, macht es wieder. So richtig will Caro die Augen noch nicht öffnen.


Brüderchen René, der in der Nachbarkoje liegt, schmatzt ein bisschen auf seinem Schnuller herum. Von ihm kommt das Geräusch auch nicht. Das lässt Caro jetzt keine Ruhe. Sie krabbelt zum Bullauge, um festzustellen, was draußen los ist. Und, was sieht sie? Nichts! Draußen ist alles grau. Sie sieht kein Wasser und kein Ufer. Es gibt keine Sandinsel mehr und keinen Auwald. Es gibt einfach gar nichts mehr da draußen vor ihrem kleinen Fenster. Irgendetwas hat die Welt verschluckt. War das vielleicht dieses Ding, das an Fandango getackt hat? Will es jetzt versuchen, auch Fandango und alle Leute, die darin schlafen, zu verschlingen?



Dienstag, 21. Oktober 2014

Auf der Suche nach dem verschwundenen Mädchen: MAX UND MICHA, die Junior-Detektive von Klaus Kurt Löffler





In der Dittelbachschlucht sieht man nachts Lichter zu einem keltischen Heiligtum ziehen. Zwei Beobachter haben ihre Neugier schon mit dem Tode bezahlt. Dort finden Max und Micha in einer Höhle den Hilferuf eines kleinen Mädchens. Haben die Satanisten ihre Hände im Spiel, die hier Menschen opfern? Diesmal wird es beinhart und die Jungen müssen an ihre Grenzen gehen.
Erhältlich bei Amazon als Printbuch oder Ebook.






Kapitel 1: Ein großes Geheimnis
»Kannst du den Mund halten, wenn es wichtig ist?«
Die Jungen standen auf einer schmalen Holzbrücke in der Schlucht des Dittelbaches und schauten auf die schäumende Flut, die über zwei Stufen in ein Becken hinunterstürzte. Vom linken Rand kam in einer Rinne weiteres Wasser herab, das sich unten mit dem Bach vereinigte und dann hinter einem Felsen verschwand.
Micha Bestmann, vierzehn Jahre alt, mit dunklem Haar und klugen Augen, sah seinen Begleiter prüfend an.
»Warum fragst du?« Max von Denker blickte erstaunt auf. Obgleich einige Monate jünger, wirkte er, groß, blond und stämmig, weit erwachsener als sein Freund. Er hätte glatt sein großer Bruder sein können.
Sie waren mit ihren Fahrrädern bis zum Waldrand gefahren und dann zu Fuß in die Schlucht hinabgestiegen. Micha hatte sich über das Ziel ihres Ausflugs in Schweigen gehüllt und mit geheimnisvollen Andeutungen begnügt. Zunächst aber hatten sie eine seltsame Begegnung.
Auf der Holzbrücke stand ein kleiner Mann, der trotz des sonnigen Wetters einen schwarzen Regenmantel anhatte und eine Baskenmütze trug. Er starrte auf das Wasser hinab, als könne er dadurch die Rätsel der Welt lösen.
»Das ist was für Lebensmüde«, äußerte Max, als sie ebenfalls Halt machten und hinuntersahen.
Micha nickte. Er war aus dem Ort und wusste Bescheid. »Vor kurzem hat´s hier wirklich an Unfall geben«, sagte er im Dialekt. »A Holzknecht ist in den Bach g´fallen. Das Wasser hat ihn die Klippen abig´rissen. Das war´s dann. Er ist weiter unten tot g´funden worden.«
Der Mann neben ihnen sah auf und kämpfte mit sich, ob er sich einmischen sollte. Schließlich äußerte er leise, so als spräche er mit sich selbst: »Ich habe das anders gehört.« Mehr wollte er wohl nicht sagen, denn er schaute wieder aufs Wasser. Aber irgendwas drängte ihn, doch noch hinzuzufügen: »In der Schlucht soll es nicht geheuer sein.«
Die Jungen sahen ihn erstaunt an. Als er erkannte, dass er eine Erklärung schuldig war, fuhr er stockend fort: »Man erzählt von ... seltsamen Geisterprozessionen, ... die einmal im Monat nachts bachaufwärts schreiten, ... wo sie um Mitternacht ... an einem geheimen Ort ... unheilvolle Rituale vollziehen. Der Holzknecht ist mit dem Tode bestraft worden, ... weil er das Treiben belauscht hat.«
»Dummes Gerede und Aberglaube.« Micha lachte verächtlich. »Die Leute können nicht anders, als hinter jedem Unfall ein übernatürliches Ereignis zu vermuten.«
»Ich wollte, es wäre so«, erwiderte der Kleine. »Der Holzknecht ist nicht das einzige Opfer geblieben. In der Schlottermühle hinter uns ist ein Kellner verschwunden, der ebenfalls dem Spuk nachgehen wollte.«
»Bestimmte Vorfälle häufen sich eben«, sagte Micha, »besonders wenn sie die gleiche Ursache haben. Hier offenbar die Dunkelheit.«
 »Das habe ich auch zuerst gedacht.« Der Fremde musterte die Jungen unruhig, als sei er sich nicht sicher, wie viel er noch erzählen solle. Schließlich sprach er zögernd weiter: »Ich wollte die Gerüchte überprüfen und ... hätte beinahe das gleiche Schicksal erlitten.«
»Aber Sie haben`s überlebt«, äußerte Micha gleichmütig. Man sah ihm an, dass er die Sache nicht ernst nahm. Max dagegen wollte es genauer wissen. »Was ist passiert?«, erkundigte er sich neugierig.
»Es ist neun Tage her, es war Sabbat, die Nacht des Hexenspuks«, berichtete der Kleine. »Da waren gegen Mitternacht Lichter in der Klamm hinter der Mühle. Als ich ihnen nachgegangen bin, hat mich eine Gestalt mit rotglühenden Augen angesprungen. So groß und breit wie ein Kalb. Ich bin rücklings in den Bach gestürzt. Zum Glück haben mich Sträucher aufgefangen, sodass ich mit Abschürfungen und Prellungen davongekommen bin. Nicht anders wird es dem armen Holzknecht ergangen sein; nur dass er nicht so einen Mordsdusel hatte.«
»Was war das für ein Tier?«, fragte Max neugierig.
Der Kleine wiegte bedächtig den Kopf. »Keiner aus der Umgebung will darüber sprechen«, erklärte er. »Sie fürchten wohl, dass das Unglück bringt. Ich habe aber herausgebracht, dass es ein magischer Hund ist, der die Versammlung der Geister vor Lauschern schützt. Er taucht ebenso unvermittelt aus dem Nichts auf, wie er plötzlich wieder verschwindet. Wen er berührt, ist verloren. Ein böser Fluch führt dann früher oder später zum Abgang!«
Der Fremde brach ab. Man merkte, dass ihm die Angst in den Knochen steckte. Als er die ungläubigen Gesichter der Jungen sah, rief er heftig: »Ich verstehe, dass ihr Zweifel habt ... Ich selbst würde es allzu gern als Aberglauben abtun ... Aber ich bin der lebende Beweis dafür, dass es nicht so ist. Jedes Mal, wenn ich mich in die Schlucht hineinwage, habe ich ein Unglück. Dabei werden die Unfälle immer gefährlicher: Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis ich mich zu Tode stürze.«
In der Tat hatte der Kleine blaue Flecke sowie offene und verschorfte Wunden an Gesicht und Händen. Er genoss das Mitgefühl, das ihm entgegengebracht wurde, und erklärte dann: »Jetzt muss ich mich hinlegen, da ich mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habe.«
»Haben Sie noch was entdeckt?«, fragte Max, der gern mehr über die geheimnisvollen Umtriebe erfahren hätte.
»Nein, es war alles ruhig ... Ich habe nicht mal einen Unfall erlitten.« Der Kleine schien fast enttäuscht darüber.
»Sehen Sie!«, sagte Micha. »Es geht also auch ohne.«
Der Fremde verabschiedete sich und wandte sich zum Gehen. Dabei stolperte er über eine Holzschwelle und fiel auf das altersschwache Geländer, das nachgab und sich nach unten neigte. Er wäre ins Wasser gestürzt, wenn nicht die Jungen zugegriffen hätten. »So, jetzt habt ihr´s selber gesehen!«, rief er fast erfreut. »Es gibt einen Fluch und er wirkt immer noch.« Dann entfernte er sich unbeholfen nach einigen Worten des Dankes.
»Hey, das war ein merkwürdiger Vogel«, lachte Max und bemühte sich, das unheimliche Gefühl abzuschütteln, das ihn bei der Schilderung des Kleinen überfallen hatte.
»Der Mann ist ein Beispiel dafür, wie Aberglaube schadet«, äußerte Micha. »Er ist wohl an den großen Wolfshund geraten, der die Mühle bewacht. Das Tier war natürlich nicht einverstanden, dass sich nachts dort jemand herumtrieb. Es war also ein ganz normaler Vorgang. Aber, ... weil der Kleine an Unglück glaubt, hat er Unglück und wird es weiterhin haben, solange er so denkt. Hier ist nicht der Fluch die Ursache, sondern der Glaube daran ... Wir müssen also unser Vorhaben nicht aufgeben!« Micha setzte das in einem Ton hinzu, als wolle er einen Einwand widerlegen.
Max horchte auf. Das hörte sich fast so an, als wenn die ›Junior-Detektive‹, wie er und Micha scherzhaft genannt wurden, bald wieder im Geschäft wären.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde von Christine Erdic




Dieses Buch lädt den Leser mit seinen märchenhaften und lehrreichen Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Feen zu einer Reise in die bunte Welt der Fantasie ein. Mit seinen lustigen Ausmalbildern ist es für Kinder ebenso geeignet wie für all jene, die im Herzen jung geblieben sind.
Geschichten aus dem Reich der Hexen, Elfen und Kobolde gibt es bei dem Onlinehändler Ihrer Wahl, im Bücherladen auf Bestellung und bei Amazon.
Weitere Infos und Bücher der Autorin hier:
http://christineerdic.jimdo.com/


Roona
 
Der Junge legte seine Finger an die Lippen: „Psssst, sie darf uns nicht hören.“ „Und du bist dir ganz sicher, dass da wirklich eine Hexe wohnt?“, flüsterte das Mädchen und sah seinen Begleiter zweifelnd an. „Na klar, wirst schon sehen Laura, brauchst aber keine Angst zu haben.“ Er griff beruhigend nach der Hand des Mädchens. „Pfff … ich habe eh keine Angst.“ Vorsichtshalber behielt Laura aber doch lieber Nicks Hand in ihrer. Die beiden kannten sich schon aus der Krabbelstube und gingen auch jetzt zusammen in die zweite Klasse der nahegelegenen Grundschule. Im Dorf waren sie als die Unzertrennlichen bekannt. Das alte Haus lag etwas abseits, dort wo das Dorf schon fast zu Ende war. Und wie konnte es anders sein, dahinter lag ein tiefer dunkler Wald. Es war den Kindern verboten, allein dort hin zu gehen, sie könnten sich verlaufen und nicht wieder zurückfinden. Aber das Haus lag ja noch davor. „Warum wohnt denn die Hexe nicht im Wald, wie bei Hänsel und Gretel?“, fragte Laura erstaunt. „Na, sie ist doch schon alt und es wäre zu weit zum Einkaufen.“ Das war einleuchtend. „Und warum klebt kein Lebkuchen an ihrem Haus?“, bohrte das Mädchen weiter und betrachtete das alte Fachwerkhaus mit der grün gestrichenen Eingangstür skeptisch. „Ruhig jetzt“, warnte der Junge. „Wir schleichen uns von der Seite an, da ist ein Loch im Zaun.“ Geduckt schlichen die Zwei weiter. Nick bog einen Busch zur Seite und verschwand durch die Lücke im Drahtzaun in den Garten der Hexe. Laura folgte ihm, blieb aber mit dem Rock im Draht hängen. Der Stoff gab ein zärtliches RIIIIIIIIIIIIITSCH von sich und ein dreieckiger roter Fetzen schmückte das Gitter. Nick drehte sich ungeduldig um und übersah eine Baumwurzel am Boden. Er schlug der Länge lang hin und gab ein leises Jammern von sich. „Das war die Hexe“, klagte er und umklammerte seinen schmerzenden Fuß. „Quatsch, das warst du, weil du nach hinten geguckt hast statt nach vorn!“, lachte Laura. „Schau, mein Rock ist zerrissen.“ „Was ziehst du auch einen Rock an heute. Aua, es tut so weh.“ Laura stützte den humpelnden Nick bis zum Haus. „Die Fensterscheiben sind nicht aus Zuckerguss“, stellte sie sachlich fest. „Das ist mir ganz egal, machen wir lieber, dass wir hier wegkommen, eh sie uns erwischt“, maulte Nick. „Wir müssen bis zur Gartentür, durch das Loch krieche ich nicht noch mal“, sagte Laura. Da ging plötzlich die grüne Eingangstür auf. Erschrocken sahen die Kinder die alte Frau an, die sich auf einen Stock stützte und langsam herauskam. Ihre grauen Haare schauten unter einem schwarzen Tuch hervor, überhaupt war alles schwarz, der lange Rock, die Strickjacke und die Katze neben ihr, die einen Buckel machte und fauchte. „Schau an, Hänsel und Gretel“, lachte die Alte mit heiserer Stimme. „Seid mir willkommen!“ „Wir sind nicht Hänsel und Gretel! Wir sind Nick und Laura! Und wenn du eine Hexe bist, dann kannst du Nicks Fuß heilen. Vielleicht ist er gebrochen.“ Laura sah der alten Frau fest in die Augen. Nein, sie hatte keine Angst. Und Nick? Der stand zitternd und bleich neben Laura und sagte keinen Ton. ‚Aber vielleicht ist es auch nur der Schmerz‘, dachte Laura. „Dann kommt rein, ich schau mir den Fuß mal an. Übrigens hat meine Katze Junge.“ Das klang freundlich und Laura fragte sicherheitshalber nochmal nach: „Du bist doch eine Hexe, oder?“ „Jedenfalls behaupten viele Leute das“, schmunzelte die Alte und zeigte beim Lächeln einen einzigen schwarzen Zahn. „Übrigens könnt ihr mich Roona nennen.“ „Hast du auch eine schwarze Krähe?“, fragte Laura neugierig und sah sich in der Wohnküche um. Hier gab es eine alte offene Feuerstelle, über der ein Kupferkessel hing, in dem etwas brodelte, einen alten dunklen Schrank, eine Truhe und eine Sitzecke mit einem großen Tisch. „Nein, habe ich nicht“, erwiderte Roona und schob Nick auf die Sitzbank. Der sagte noch immer nichts. Die Hexe befühlte den Fuß und nickte zufrieden. „Es ist nichts gebrochen, nur der Knöchel ist verstaucht. Das tut aber auch ziemlich weh. Ich werde etwas draufschmieren, damit es nicht anschwillt.“ Sie machte sich am Schrank zu schaffen und holte ein Stück Brot heraus. Das tränkte sie mit Olivenöl und legte es auf Nicks Knöchel. Dann band sie ein Tuch ganz fest darum. „So!“ Nick hatte aufgehört zu zittern und sah sich mit großen Augen im Raum um. In der Ecke stand ein Korb mit Katzenbabys, die schwarze Katze saß daneben und beobachtete die Kinder ganz genau. Roona winkte Laura heran und staunend betrachtete sie die fünf Katzenbabys. „Nein, du bleibst da sitzen, der Fuß braucht Ruhe“, warnte sie Nick mit strenger Stimme. „Das hier ist eine Glückskatze, sie hat alle Farben: weiß, rot und schwarz“, sagte Laura. „Die ist so schön, die würde ich gern mitnehmen.“ „Die Babys sind noch zu klein, sie brauchen ihre Mutter. Aber wenn deine Eltern einverstanden sind, darfst du das Kätzchen in zwei Wochen abholen.“ Laura strahlte über das ganze Gesicht, die Eltern würden es sicher erlauben. „Darf ich dich ab und zu besuchen und lernen, wie man diese Verbände macht oder auch Kräutertränke?“ „Ich würde mich freuen, ich bekomme selten Besuch“, Roona ging zur Sitzecke hinüber und legte Nick die Hände auf die Stirn. „Ich wollte gerade Tee trinken, leistet mir Gesellschaft, wenn ihr mögt. Oder hast du immer noch Angst vor mir?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein, du bist eine gute Hexe.“ „Ja, solche muss es auch geben“, lächelte Roona. Sie füllte duftenden Kräutertee in drei Tassen und verteilte Apfelkuchen auf die Teller. Das schmeckte. Nach dem Essen holte Roona eine Pfeife aus der Rocktasche, stopfte sie mit Tabak und paffte friedlich vor sich hin. „Es wird langsam Zeit für euch, sonst machen eure Eltern sich Sorgen“, sagte sie plötzlich. „Und übrigens, Nick, ich wohne wirklich nur nicht im Wald, weil es zu weit für mich zum Einkaufen wäre.“ Sie lächelte verschmitzt, als sie die überraschten Augen des Jungen sah. Die Kinder verabschiedeten sich. „Vielen Dank, Roona“, sagte Nick. „Darf ich mir später auch ein Kätzchen aussuchen?“ „Wir werden sehen, junger Mann“, antwortete Roona. ,Und ich weiß auch schon, welches du auswählen wirst’, dachte sie und sah den Kindern lächelnd nach, bis sie nur noch zwei kleine Punkte in der Ferne waren. Dann ging sie zurück in ihr Haus und schloss die grüne Tür sorgfältig hinter sich.
 
©byChristine Erdic

Dienstag, 7. Oktober 2014

Ein Gespenst im Flatterhemd von Martina Pawlak


'
 Philippus Arthuros Ulimatus Lionetto von Bibber und zu Flatterhemd … kurz Paul genannt … ist ein eher furchtsames Gespenst, auch wenn Paul gerne etwas anderes behauptet. Mirabella Maus möchte ihm helfen, seine Angst zu überwinden. Sie will ihm zeigen, dass es außerhalb der Dachkammer nichts gibt, wovor er sich fürchten muss … und das ausgerechnet an Halloween.
 Erhältlich als eBook bei Amazon.'Ein Gespenst im Flatterhemd' ist das erste von mittlerweile vier Abenteuern des ängstlichen Gespenstes Paul.


 Leseprobe: 
Die Kirchturmuhr schlug Mitternacht. Knarrend öffnete sich der Deckel einer uralten Holztruhe. Zwei knochige Arme streckten sich in die Höhe. Gähnend reckte sich das Gespenst Philippus Arthuros Ulimatus Lionetto von Bibber und zu Flatterhemd ... kurz Paul genannt ... und erhob sich aus der ihm als Schlafstätte dienenden Truhe. Müde schlurfte er zu dem bereits blind gewordenen Spiegel an der Wand und rieb sich die Augen. Ein bleiches, unausgeschlafenes Gesicht sah ihm entgegen.




Eigentlich hätte Paul gar nicht aufstehen müssen. Es ist nämlich ein alter Irrglaube, dass die Geisterstunde um Mitternacht beginnt und bereits um ein Uhr endet. Die meisten Gespenster können zu jeder Tageszeit spuken, so auch Paul. Dass er aber immer um Mitternacht aufstand, lag nur an den zwölf Schlägen der Uhr, die so laut waren, dass selbst das größte Schnarchgespenst, davon aufwachen musste. Lustlos begann Paul, ein wenig herumzuspuken. Er rückte einige Stühle und Kisten hin und her, sagte ein paarmal »Huh huh-huh« und schwebte kurz durch die Tür hinaus und direkt zum Fenster wieder hinein ...