Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Freitag, 17. Juli 2015

Leuchtturm der Abenteuer 03. Gefahr in Immergrün von Karim Pieritz



Für den 9-jährigen Tim hat der Tag so schön begonnen. Es sind Ferien und sein Freund Michael hat das magische Bilderbuch Billy in den Hort mitgebracht. Doch was ist das für ein seltsamer Teddybär, den seine Schwester Lisa gefunden hat? Sie geht in die benachbarte Kita und freut sich über ihr neues Riesen-Kuscheltier, dem sie erst einmal ein hübsches Kleid angezogen hat. Da hören Michael und Tim plötzlich Schreie. Der Teddy ist in Wahrheit ein Pirat und er entführt Lisa in den magischen Wald von Immergrün, einen Wald, in dem Dinosaurier ihr Unwesen treiben!
Die Jungs folgen den Spuren, aber dann werden sie von einem Kampfroboter des Piraten mit Laserstrahlen beschossen. Sie flüchten und laufen dabei einem bösen Zauberer direkt in die Arme! Tim wird von ihm in einen Zombie verwandelt und diese Zombies wollen nur eins: Eine Pyramide für ihren Meister bauen!
Wird es Michael gelingen, mit dem Piraten, dem Kampfroboter, dem bösen Zauberer und seinem grauenvollen Monster-Haustier fertigzuwerden und Tim und Lisa zu retten?
Kinder ab 6 Jahre

1.1   Leseprobe

Der Teddybär
Es ist früher Nachmittag und die Sonne steht hoch über dem Park der Grundschule Immergrün. Es ist warm und windstill und nur wenige Kinder sind im Ferienhort. Michael und Tim beobachten Jan, wie er auf dem Sportplatz mit einem Fußball spielt.
"Komm", sagt Tim, "wir besuchen meine Schwester. Jan schießt uns sonst wieder einen Ball an den Kopf."
Sie gehen in den Garten der benachbarten Kita. Lisa sitzt im Sandkasten mit einem Teddybären in einem rosafarbenen Kleid. Er trägt eine dazu passende Haube.
"Der kommt mir bekannt vor", flüstert Michael.
"Der ähnelt einem Piraten von Himmelblau", antwortet Tim und runzelt die Stirn.
"Ja", flüstert Michael, "aber er hat keine Augenklappe." Er beugt sich zu Lisa herunter.
"Hallo, was hast du denn da?", fragt er lächelnd.
"Das ist mein neuer Teddy", antwortet sie und strahlt über beide Ohren. "Der kann sogar brummen, wenn man ihn so hält." Sie dreht ihren Teddy auf den Kopf und schüttelt ihn heftig an den Beinen. Der Bär macht ein brummendes Geräusch.
"Wo hast du den Bären denn her?", fragt Michael.
"Gefunden", antwortet sie.
"Mama sollte ihn mal waschen. Der stinkt", sagt Tim, hält sich die Nase zu und würgt.
"Am besten in der Kochwäsche", lacht Michael.
"Dann schrumpft er aber", entgegnet Lisa. "Duschen ist besser." Sie zieht dem Bären das Kleid aus, wirft einen Haufen Sand auf ihn und reibt ihn damit ein. Im Anschluss klopft sie ihm kräftig das Fell sauber und zieht ihn wieder an. Die Jungs beobachten sie dabei grinsend.
Nach einer Weile sagt Tim: "Komm, wir schauen uns dein Buch an."
Sie gehen zu einer Parkbank in der Nähe und setzen sich. Michael schlägt sein magisches Bilderbuch auf.
"Guten Tag", sagt Billy.
"Guten Tag", antworten die Jungs wie aus einem Munde.
"Kannst du uns was über die Bären erzählen?", fragt Tim.
"Natürlich", antwortet Billy lächelnd. "Die Bären waren einfache Bauern und ihr Land war sehr fruchtbar. Als eines Tages die Sonne nicht mehr aufging, vertrocknete das Land und verwandelte sich in eine Ödnis ohne Leben." Das Buch macht eine kurze Pause.
"Für Zauberei fehlte ihnen der magische Kristall. Um zu überleben, mussten sie sich also anders helfen. Ihre Nahrung bauen sie nun in Gewächshäusern an und die dafür nötige Energie gewinnen sie aus der Wärme des Vulkans.
Um die frühere Hafenstadt herum entstanden unzählige Fabriken. Die Bären waren lange Zeit große Erfinder und bauten unglaubliche Dinge. Sie errichteten schwebende Brücken über das Meer und bohrten gewaltige Tunnel. Sie flogen sogar zum weißen Mond."
"Wahnsinn", sagt Tim begeistert.
"Den Bewohnern von Himmelblau wurde klar, dass man zu jedem Ort reisen kann, an dem eine magische Eiche steht", erzählt Billy. "Deshalb wollten sie auch auf anderen Planeten solche Bäume pflanzen."
"Keine schlechte Idee", murmelt Michael.
"Die Bären bauten daher vor langer Zeit ein Raumschiff und schickten es zu allen bewohnten Welten der Milchstraße. Die Reise dauerte viele Jahrtausende und nur ein Roboter konnte das überleben. Er landete auf jedem Planeten und pflanzte die Eicheln ein."
"Schlau", sagt Tim.
"Leider vergaßen die Bären all ihr Wissen mit der Zeit und ihre tollen Bauwerke zerfielen zu Staub", erzählt Billy. "Viele Bären glauben heute nicht einmal mehr, dass sie wirklich auf dem weißen Mond gewesen sind. Jetzt bauen sie nur noch Spielzeuge."
"Schade", seufzt Michael.
"Aber ich habe so das Gefühl, dass sich das bald wieder ändern wird", sagt Billy. "Die Bärenkinder von heute sind sehr schlau und abenteuerlustig. Ich bin mir sicher, wir werden noch von ihnen hören."
"Was geschah mit dem Roboter, der die Eicheln gepflanzt hat?", fragt Tim.
"Auf dem letzten Planeten der Reise vergrub er das Raumschiff und sich selbst", antwortet das Buch. "Dann schaltete er sich ab."
"Cool", sagen Michael und Tim gleichzeitig.
*
Obertatze sitzt im Sandkasten und belauscht grimmig die beiden Jungs. Sie blättern in einem magischen Buch, das ihnen Geschichten vorliest. Das Menschenmädchen Lisa baut eine Sandburg.
Bring mir dieses Mädchen zurück, hat Kapitän Urs gesagt. Hat der eine Ahnung davon, wie schwer diese Menschen sind? Ich könnte ja kaum dieses kleine Kind hier wegschleppen, grübelt er.
Lisa legt ihre Buddelsachen zur Seite und betrachtet den Bären nachdenklich. "Du bist gar nicht so kuschelig", murmelt sie. "Du bist so borstig. Ich muss dich striegeln." Sie zieht ihm das Kleid am Rücken hoch und kratzt mit einer Plastikharke über sein Fell.
"Gnnh", macht Obertatze und spannt die Muskeln an.
"Ich muss doller striegeln", murmelt Lisa.
Von den beiden Jungs hört Obertatze plötzlich lautes Gelächter. Der Blonde ruft: "Weißt du noch den echten Namen von Obertatze?"
Der Schwarzhaarige antwortet: "Pipi oder so?"
"Nein, Pupu", sagt der Blonde und lacht Tränen. Auch der andere klopft sich auf die Schenkel.
"Aber der Nachname ist noch besser! Wie war der doch gleich?", fragt der Schwarzhaarige.
"Pummelschnösel", ruft der Blonde vergnügt.
"Nein", entgegnet der andere, "Pummeldösel."
Wieder lachen die beiden Jungs und halten sich die Bäuche.
"Es reicht", brummt Obertatze, "Mädchen ist Mädchen und die hier ist leichter!" Er steht auf und nimmt Lisa ihre Plastikharke weg. Sie starrt ihn mit offenem Mund an, als er die Harke in hohem Bogen wegwirft. Dann zupft er sich sein Kleid zurecht und packt sie. Er wirft sie sich über die Schulter und rennt zum Zaun.
"Hilfe", schreit sie und strampelt mit den Beinen.
*
Michael und Tim drehen sich erschrocken um. Der Teddybär im rosafarbenen Kleid trägt Lisa auf seinem Rücken. Er klettert mit ihr durch das Loch im Gartenzaun und verschwindet im Wald.
"Auweia", sagt Tim entsetzt.
"Wir müssen ihr helfen", ruft Michael und springt auf. Dabei lässt er das Buch fallen. Er rennt zum Zaun und klettert dem Bären hinterher.
"Nicht schon wieder", stöhnt Billy, als er auf dem Boden landet. "Aua".





Über den Autor
Karim Pieritz lebt mit seiner Familie in Berlin. Als sein Sohn in den letzten Jahren immer wieder neue Abenteuergeschichten von ihm hören wollte, weckte das seine Inspiration. Schon beim ersten Buch war ihm klar gewesen, dass er nicht nur eine einzige Geschichte erfunden hatte. Er hatte ein lebendiges Universum voller Magie vor sich, welches sich ständig weiter entwickelte. Das Ergebnis war die Kinderbuch-Reihe „Leuchtturm der Abenteuer“ für Kinder ab 6 Jahren.
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