Leseproben für kleine Schmökerratten
- Kinderbücher von Indie-Autoren

Dienstag, 26. Januar 2016

Piku – Der zauberhafte Eisbär von Beate Geng

Kurzbeschreibung:

Normalerweise leben Eisbären rund um den Nordpol. Nicht so aber Piku, denn der lebt im Schwarzwald, dem höchsten Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands. Das mag auch daran liegen, dass Piku kein gewöhnlicher Eisbär ist, denn Piku hat Zauberkräfte. Sein Fell ist lila-blassblau und hat Glitzersterne. Diese Sterne verleihen ihm die Macht, den Tieren im Schwarzwald zu helfen, den bösen Waldgeist zu schnappen, der den Waldfrieden stört...

Altersempfehlung: 4 bis 12 Jahre 

Erhältlich bei Amazon, eBook.de, Buecher.de




Einleitung

Normalerweise leben Eisbären rund um den Nordpol. Nicht so aber Piku, denn der lebt im Schwarzwald, dem höchsten Mittelgebirge im Südwesten Deutschlands. Das mag auch daran liegen, dass Piku kein gewöhnlicher Eisbär ist, denn Piku hat Zauberkräfte.
Sein Fell ist lila-blassblau und hat Glitzersterne.

So ist er tagtäglich in seinem Wald unterwegs und hilft anderen Tieren oder Menschen, die in Not geraten sind.
Da natürlich im Schwarzwald keine anderen Eisbären außer Piku leben, waren seine Freunde eher Eichhörnchen, Luchse, Rehe und Wildscheine. Um nur einige davon zu nennen.
Natürlich lieben und verehren sie alle Piku...

Am Ende der Geschichte könnt Ihr Euch Bilder ansehen, wie der Schwarzwald in Wirklichkeit aussieht.

Piku – Der zauberhafte Eisbär

Wie Piku in den Schwarzwald kam, weiß keiner so genau. Er selbst kann sich nur noch so weit zurückerinnern, dass er aus einem ganz langen Schlaf erwachte und unter so einem komischen großen Baum lag. Dabei ist ihm etwas Steinhartes auf seinen Schädel geknallt. Heute, nachdem die anderen Waldtiere ihn aufgeklärt haben, weiß er, dass es ein Tannenbaum war und ein Eichhörnchen von oben einen Tannenzapfen runter geschmissen hatte und brüllte: „Hey, du komisches Ding, wach auf. Was willst du überhaupt in unserem Wald?“
Piku dachte, er würde sich in einem Albtraum befinden, denn eigentlich konnte er sich nur ganz verschwommen daran erinnern, auf einer treibenden Eisscholle gelegen zu haben.
Er klopfte sich zwei- oder dreimal selbst an die Backe, in der Hoffnung er würde von diesem Traum endlich erwachen.  Aber es schien so, als ob er hellwach wäre, denn seine Backe schmerzte schon vom Draufhauen.
„Haha, schau dir mal den an“, sagte das Rehkitz zu seiner Mama, die gerade zufällig des Weges kamen.
Die Mama blieb ganz vorsichtig stehen und befahl ihrem Nachwuchs sofort, sich hinter ihr zu verstecken, weil sie noch nie in ihrem Leben so ein merkwürdiges Tier gesehen hatte.
„Aua“, brummelte Piku und hielt mit einer Hand die Beule an seinem Kopf und mit der anderen seine schmerzende Backe. „Warum schlägst du dich denn selbst?“, wollte die Rehkitzmama wissen. „Weil ich aus diesem blöden Traum endlich aufwachen wollte“, sagte Piku. „Ich habe Hunger und ich will nach Hause.“ „Und wie bist du hier hergekommen?“, fragte Mama Reh. „Sag du es mir doch“, antwortete Piku ganz trotzig. „Das würde ich ja selbst gerne wissen.“ „Ich werde dir nun erst einmal helfen“, sagte Frau Reh. „Mein Name ist Amelie und das hinter mir ist mein Sohn Berthold.“ „Wir fragen nun die anderen Waldbewohner, ob jemand etwas gesehen hat, vielleicht sind wir dann etwas schlauer.“

Stundenlang liefen sie danach zusammen durch den Wald und fragten die Tiere, ob jemand etwas mitbekommen hat. Bei ihrem Streifzug trafen Sie auch auf den Uhu Gregor, der in der Nacht zuvor durch einen lauten Knall erschrak, wie er erzählte.  Eine große Lichtsäule kam vom Himmel bis zum Boden. Gefüllt mit Glitzerstaub, in Form von Sternchen, so wie Piku es in seinem lila-blassblauen Fell schon entdeckt hatte. Und dabei war er eigentlich immer der Meinung, er wäre einfach nur weiß gewesen.

Aber mehr als das schien keiner der Waldbewohner, die sie getroffen hatten, zu wissen. Piku war plötzlich sehr, sehr müde, als käme er von einer ganz langen Reise. Amelie führte ihn zu einer kleinen Höhle und sagte: „Schlaf dich erst einmal richtig aus. Wir kommen morgen wieder, dann sehen wir weiter.“

Piku schlurfte in Richtung der kleinen Höhle. Er war total verwirrt, aber auch viel zu müde um weiter über diese merkwürdigen Umstände nachzudenken.

Dann auf einmal sah er etwas neben sich herumschwirren. Er dachte, er würde schon träumen, aber das war nicht so. Vor seiner Nase schwirrte ein kleines Gespenst umher und sagte:  

Ende der Leseprobe  



Über die Autorin:


Beate Geng wurde 1967 in Südbaden geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist Mutter von drei Kindern. Geschichten zu erfinden begeistert sie schon seit Schulzeiten. Zu diesem Buch wurde sie inspiriert, weil sie die atemberaubende Schönheit des Schwarzwaldes liebt. Geboren und aufgewachsen in Freiburg i.Br. wurde sie am Rande des Schwarzwaldes groß und hat den großen Zauber dieser wunderbaren Landschaft von Kindesbeinen an in sich aufgesogen.


Dienstag, 19. Januar 2016

Das Feuerbohnenfeuerwerk von Claudia Bernstein



 Klappentext
In diesem Buch werden sieben zauberhafte Geschichten erzählt. Da versucht der Langhalsdinosaurier Papelepap wie ein Drache zu fliegen, Knarknatz der Kastanienbaum freundet sich mit einem Menschen an, der kleine gelbe Regenschirm stellt sich der Windbeständigkeitsprügung, der Tyrannosaurus Rex trifft in einer dunklen Höhle auf eine Überraschung, die Prinzessin muss aus einem Schloss befreit werden, das von einem furchtbaren Drachen bewacht wird. Und natürlich Eric, der einige Abenteuer überstehen muss, um die besonderen Feuerbohnensamen zu finden, damit der Riese wieder Feuerwerke pupsen kann. Die Geschichten sind unterhaltsam erzählt und wurden liebevoll mit vielen Bildern versehen. Für Kinder ab 4 Jahren.
Erhältlich bei Amazon.
 

Leseprobe

Das Feuerbohnenfeuerwerk

In einem kleinen Dorf, das in einer Bucht an der Küste lag, lebte Eric mit seinen Eltern. Sie betrieben ein Gasthaus, in dem immer eine Menge Besucher übernachteten. Denn die Besonderheit dieses kleinen Dorfes war, dass jeden Abend ein Feuerwerk den Nachthimmel erhellte. Wirklich jeden Abend! Die Menschen versammelten sich nach Einbruch der Dunkelheit im Hafen, setzten sich auf die alten Holzbänke und schauten zum Meer hinaus. Dann ertönte ein lauter Knall und - wusch - war der erste bunte Farbklecks am Himmel zu sehen. Über eine Stunde lang konnten die Besucher das Feuerwerk beobachten. Die Menschen zeigten aufgeregt nach oben. Da! Eine rote Sonne! Oder dort! Gelbe Herzen und blaue Sterne! Jetzt ein Funkenregen in grün!
Nachdem das Feuerwerk vorbei war, klatschten die Menschen begeistert und jubelten. So schöne Feuerwerke hatten sie zuvor noch nie gesehen!
Die Bewohner des Dorfes hüteten ihr Geheimnis, woher das Feuerwerk kam. Denn kein Mensch am Boden zündete Raketen an, sondern ein Riese sorgte für das Farbenspiel! So erzählte es die Legende, die von Generation zu Generation weiter gegeben wurde.
Über dem Meer, gleich neben dem Dorf, schwebte eine große Wolke, die sich an einen hohen Berg schmiegte. Auf dieser Wolke wohnte der Riese Ulf. Er hatte sich ein Häuschen aus Wolken errichtet und einen kleinen Garten angelegt. Dort züchtete Ulf Feuerbohnen, denn er aß nichts lieber. Alle seine Gerichte enthielten Feuerbohnen: der Eintopf, der Bohnensalat, der Feuerbohnenkuchen oder das Feuerbohneneis. Von den unzähligen Feuerbohnen musste Ulf immer ganz viel pupsen. Und wenn der Riese pupste, dann pupste er auch Riesenpupse! Die waren sehr laut. Und nicht nur das, die Pupse hatten eine ganz eigene Besonderheit: man konnte sie sehen! Als farbige Explosionen! Für die Menschen unten im Dorf sah das aus, als ob ein Feuerwerkskörper gezündet wurde. So legte sich Ulf jeden Abend nach seinem Abendbrot auf seine Wolkenwiese und verdaute sein Essen und pupste. Immer und immer wieder. Dafür bekam er von den Menschen Applaus.
So ging das schon seit vielen hundert Jahren. Doch eines Tages konnten die Menschen kein Feuerwerk am Himmel sehen. Anfangs dachten sie, dass Ulf heute keine Lust auf Feuerbohnen hatte. Als auch nach vier Tagen immer noch kein Feuerwerk erschien, wurden die Leute unruhig. Zudem regnete es ununterbrochen, was die Menschen im Dorf gar nicht kannten. Die ersten Gäste blieben weg und wenn es so weitergehen würde, hätten Erics Eltern bald kein Geld mehr und würden verhungern!
Eric sah, wie traurig und verzweifelt seine Eltern waren. Also fasste er einen Entschluss. Am nächsten Morgen würde er den großen Berg hinaufsteigen und prüfen, ob die Legende vom Feuerwerkspupsenden Riesen auf der Wolke stimmte. Er würde auf die Wolke gehen und den Riesen fragen, warum er nicht mehr pupste!
Der blonde Draufgänger schlich sich früh aus dem Haus und wanderte durch den Wald hinauf zum Berg. Er kletterte den steilen Weg nach oben, bis er die Wolkendecke durchbrochen hatte. Vorsichtig tastete Eric mit dem Fuß den Wolkenboden ab. Sein Fuß sank ein klein wenig ein, aber die weiße Zuckerwatteschicht hielt ihn. Behutsam ging Eric einen kleinen Weg entlang, bis er vor dem mächtigen Haus des Riesens stand. Die Legende stimmte also. Eric klopfte an die gigantische Tür, die zwanzig Mal so groß war wie er. Doch niemand öffnete. Eric ging um das Haus herum und fand den Garten. Auf einer Bank vor den Gemüsebeeten saß Ulf und weinte. Der Riese hatte die Hände vor die Augen gelegt und sah Eric nicht kommen.
„Hallo, Riese!“
Nichts geschah.
„Hallo, Riese! Hörst du mich?“
Der Riese reagierte nicht. In Ulfs Augen war Eric so klein wie eine Maus und auch so leise, obwohl Eric so laut schrie wie er konnte!
Eric überlegte: Wie könnte er den Riesen auf sich aufmerksam machen? Sollte er ihn ins Bein zwicken? Oder in die große Zehe beißen? An den langen Beinhaaren ziehen? Als das alles nicht nützte, kletterte Eric an den Beinhaaren nach oben, die ihn an schwarze Buntstifte erinnerten. Er kletterte immer weiter, bis er auf Ulfs Schulter stand. Eric erblickte vor sich ein ovales, gefurchtes Riesenschneckenhaus, das fast so groß war wie er selbst: Ulfs Ohr. Er räusperte sich und sagte erneut:
„Hallo, Riese! Hörst du mich?“
Erschrocken drehte sich Ulf um. Woher kam das Geräusch?
„Ich bin Eric, ich stehe vor deinem Ohr!“
Neugierig drehte Ulf seinen Kopf. Eric warf sich auf den Boden, damit die Haare des Riesen ihn nicht fortwischen konnten. Puh! Das war knapp! Eric rappelte sich wieder auf. Vor sich sah er zwei gewaltige Augen, jedes so groß wie ein Kürbis. Eric bekam Angst und wollte weg laufen, doch der Riese nahm ihn zwischen seine Finger und betrachtete ihn aufmerksam.
„Mhmm, ein Mensch. So etwas habe ich lange nicht mehr gesehen. Was willst du?“
Die Stimme des Riesen war so laut, dass sich Eric die Ohren zuhalten musste!
„Ich…ich wollte wissen, warum du kein Feuerwerk mehr machst.“
„Feuerwerk? Ich mache doch kein Feuerwerk!“, sagte Ulf.
Eric hatte entsetzliche Angst. Dieser Riese sah so fürchterlich aus und er brüllte so laut. Aber Eric war hierhergekommen, um zu erfahren, was los war. So nahm er all seinen Mut zusammen und sagte:
„Doch, wenn du pupst, dann sehen wir unten im Dorf ein Feuerwerk, mit Funkenregen und Sternen.“
„Ach so, das.“ Der Riese winkte ab.
„Wieso pupst du nicht mehr?“, fragte Eric.
Jetzt fing Ulf wieder an zu weinen. Er ließ Eric los und der Junge fiel nach unten, immer tiefer und tiefer. Gleich würde er am Boden auftreffen und zerschellen! Doch als sein Fall gestoppt wurde, bemerkte Eric, dass er in die weichen Wolken gefallen war, die ihn aufgefangen hatten. Glück gehabt!
Der Riese schluchzte.
„Meine geliebten Feuerbohnensträucher sind plötzlich verdorrt. Ich kann keine Bohnen mehr essen und deshalb auch nicht mehr pupsen!“
„Dann pflanz doch einen neuen Strauch.“, schlug Eric vor.
„Das geht nicht, da ich alle meine Samen aufgebraucht habe! Nie wieder kann ich Feuerbohnen essen!“
Ulf weinte immer noch. Unten im Dorf prasselten seine Tränen als starker Regen auf die Fensterbänke und Gehwege.
„Und warum kaufst du dir keine neuen Samen?“, fragte Eric.
Verwundert sah der Riese den kleinen Jungen an.
„Feuerbohnensamen kann man nicht einfach kaufen. Sie sind sehr selten. Man muss sie suchen. Doch nur wenige wissen, wo man die Samen finden kann.“ 
...

Kurzvita

Claudia Bernstein hat sich für ihren bücherbegeisterten Sohn ein besonderes Weihnachtsgeschenk ausgedacht: Sie schrieb fantasievolle Abenteuer und bat ihre Mutter für jede Geschichte ein paar Bilder zu malen. Nachdem nicht nur ihr Sohn von dem Buch begeistert war, entschied sie sich, die Geschichten für Alle zugänglich zu machen.
Die Autorin lebt in München.

Dienstag, 12. Januar 2016

Trixi auf Tour von Dörte Müller




 Die fünfjährige Trixi fährt mit ihren Eltern in den Urlaub und entdeckt verschiedene Städte und Länder. Dabei erlebt sie immer ein kleines Abenteuer mit ihrem Schnuffelhasen Oskar. In New York geht der Hase beinahe verloren. In Schweden erlebt Trixi ein großes Unwetter, aber zum Glück ist sie im Zelt. In Spanien sieht sie eine echte Königin und in Holland entdeckt sie den breiten Strand. Schließlich verabschiedet sich Trixi von ihrem kleinen Gefährten. Aber das passiert erst in der letzten Geschichte ... Das Buch eignet sich für Erstleser oder zum Vorlesen. Jede Geschichte ist mit einer kleinen Zeichnung illustriert.
Erhältlich als Taschenbuch bei Amazon und beim Verlag.

Trixi in New York

Trixi ist fünf Jahre alt und hat einen blonden Pferdeschwanz, der immer wippt, wenn sie läuft. Außerdem hat sie lustige Sommersprossen auf der Nase. Sie wohnt mit ihren Eltern in Hamburg, im Eismeerweg.
Dieses Jahr fliegt die Familie in den Sommerferien nach Amerika. Das ist ein Abenteuer.
Aufgeregt sitzt Trixi im Flugzeug und hält ihren gelben Schnuffelhasen Oskar auf dem Schoß. Sie sieht aus dem Fenster. „Mama, ist das alles Zuckerwatte?“, ruft sie aufgeregt. „Nein, das sind die Wolken!“, erklärt ihr die Mutter lachend.
Der Flug dauert acht Stunden. Trixi ist müde, doch dann bringt die Stewardess ein leckeres Essen. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce und hinterher ein Eis. Danach schaut Trixi einen Film. Endlich kann sie ein bisschen schlafen.
Als die Familie in Amerika ankommt, muss Trixi ihre Uhr sechs Stunden zurückstellen. „Was für ein langer Tag!“, denkt Trixi erschöpft. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und es ist ganz heiß. Der Vater holt den Mietwagen ab und dann fährt die Familie nach New Jersey an die Küste.
„Schau, Oskar!“, sagt Trixi und hält den Hasen ans Autofenster. „Das ist Amerika!“ Trixi und Oskar staunen über die vielen Autos und die vielen Fahrspuren.

„Dass die Leute genau wissen, wo sie hinwollen ...!“, wundert sich Trixi.
Die Familie fährt ins Hotel. Es ist ein großes Hotel mit einem Swimmingpool. Trixi darf die Chipkarte nehmen und an die Zimmertür halten. Es piept und die Tür geht auf.„Was ist das für ein komischer Zauberschlüssel!“, denkt sie verwundert.  Das Hotelzimmer ist groß und herrlich kühl. An der Decke dreht sich ein Ventilator. Schnell packt die Familie ihre Sachen für den Strand. In wenigen Minuten sind sie da.
„Das ist der Atlantik!“, erklärt der Vater und stürzt sich fröhlich in die Wellen. Die Wellen sind ganz hoch, so dass Trixi nicht ins Wasser gehen kann. Das macht nichts, sie kann im Sand buddeln. Sie baut eine große Burg für Oskar. Mama muss Trixi gut eincremen, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt. Dann gehen alle am Strand entlang und suchen Muscheln. Das macht Spaß. Die Muscheln sind ganz groß. Trixi hat bald einen ganzen Eimer voll. Auch die Möwen sind sehr groß. Zum Glück tun sie nichts und schauen Trixi nur neugierig an. Trixi will mit einer Möwe spielen, doch sie fliegt davon.
Am nächsten Tag steigt die Familie in den Zug nach New York. Es ist alles sehr aufregend. Die Häuser sind ganz hoch und überall fahren gelbe Taxis, die laut hupen.
Trixi schaut die hohen Häuser an, die bis in den Himmel ragen. Ihr wird ganz schwindelig.
„Das sind Wolkenkratzer!“, erklärt die Mutter. „Die Häuser sind so hoch, dass sie an den Wolken kratzen!“ Trixi findet das lustig. Dann setzt sich die Familie auf eine Bank. Trixi spielt an einem lustigen Springbrunnen. Das Wasser ist herrlich kühl. Trixis Mutter holt Bananen und Brote aus ihrem Rucksack. „Herrlich, ein Picknick!“ ruft Trixi. Gurrende Tauben fliegen herbei. Sie haben überhaupt keine Angst.
Dann geht die Familie weiter zum Hafen. Sie wollen die Freiheitsstatue sehen. Das Wasser glitzert herrlich. Ganz weit hinten im Wasser sehen sie die berühmte Statue.
Plötzlich bekommt Trixi einen Schreck: Oskar ist weg. Sie hat ihn auf der Bank beim Picknicken vergessen!
„Wir können jetzt nicht den ganzen Weg zurück gehen!“, sagt der Vater. „Du bekommst einen neuen Hasen!“ Doch Trixi ist untröstlich. New York gefällt ihr jetzt gar nicht mehr.
„Ich will zu meinem Oskar!“, ruft Trixi verzweifelt. Da fährt ein Junge auf einem Skateboard an ihnen vorbei. Er trägt eine Kappe und hat einen Stapel Zeitungen unter dem Arm. „Was ist los?“, fragt er. „Kann ich helfen?“ „Mein gelber Stoffhase Oskar ist noch im Park bei dem Springbrunnen. Ich darf ihn nicht holen, weil der Weg zu weit ist ...!“, erklärt ihm Trixi. Der Junge lächelt. „Wenn du kurz auf meine Zeitungen aufpasst, flitze ich schnell mit meinem Skateboard in den Park!“, sagt er lächelnd. Trixi nickt und schon ist der Junge weg. Die Eltern staunen. Ob das klappt?
Trixi schaut aufgeregt auf die Uhr. Hoffentlich hat der Junge nicht geschwindelt ... Doch da kommt er schon zurück. Er hat etwas Gelbes in der Hand. Es ist Oskar. Trixi ist überglücklich und bedankt sich. „Gern geschehen!“, sagt der Junge. Er winkt und fährt weiter.
„New York ist klasse!“, denkt Trixi.
Nach diesem aufregenden Tag fährt die Familie abends wieder in Hotel zurück. Im Zug sitzen immer weniger Menschen, es ist schon dunkel draußen. Die Grillen zirpen laut und ein voller Mond steht am Himmel.
„Oskar, ich bin so froh, dass ich dich wieder habe!“, sagt Trixi und drückt ihren gelben Hasen fest an sich.
Schnell schläft sie an diesem Abend ein und sie weiß jetzt schon, dass es die besten Ferien sind, die sie je hatte.

Trixi in Schweden

Trixi fährt dieses Jahr in den Sommerferien mit ihren Eltern nach Schweden. Dort gibt es endlose Wälder, in denen große Elche leben.
„Hoffentlich sehe ich einen Elch!“, denkt Trixi.
Zuerst müssen sie mit dem Auto auf eine große Fähre fahren. Das ist aufregend. Ein Mann mit einer leuchtend roten  Weste hilft ihnen beim Einparken unten im Schiff. Dann gehen sie hoch an Deck und sehen, wie das große Schiff den Hafen verlässt. Viele Menschen winken.
„Tschüss, Deutschland!“, ruft auch Trixi und hält ihren gelben Schnuffelhasen Oskar in die Höhe. Auch er winkt. Auf dem Schiff gibt es alles: Kabinen zum Schlafen, ein Restaurant und eine Spielecke für Kinder. Trixi geht in das Bälle Bad und lässt sich in das bunte Meer aus unzähligen Bällen fallen. Das macht Spaß.
Abends schläft sie in der Kabine. Das Schiff schaukelt leicht und wiegt sie in den Schlaf.
Am nächsten Morgen wird sie von Mama geweckt. „Steh auf, Trixi, wir sind in Trelleborg!“, sagt sie. Schnell packen sie ihre Sachen, denn sie müssen zum Auto. Das Schiff legt an.
Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Ein herrlicher Urlaubstag liegt vor ihnen. Die Familie fährt Richtung Norden und ist bald an einem großen See. Dort lassen sie ihr Auto stehen. Dann mietet der Vater ein großes Kanu. „Gleich geht das Abenteuer los!“, erklärt die Mutter und packt Zelt, Rucksack und Essen in das große Boot. Trixi muss ihre Schwimmweste anziehen. Sie sitzt in der Mitte des Kanus und bekommt ein kleines Kinderpaddel. Das Wasser des Sees glitzert in der Sonne. „Gibt es hier auch Fische?“, fragt Trixi. „Natürlich!“, erklärt der Vater und gibt dem Boot einen Stoß, damit sie losfahren können. Oskar ist auch dabei. Er hat eine ganz kleine Schwimmweste um und Trixi hofft, dass er nicht ins Wasser fällt.
Auf dem See ist es ganz ruhig. Es gibt fast gar keine Wellen. Die Familie paddelt bis zur nächsten Insel und legt an. Überall sind kleine Inseln mit hohen Bäumen. Da kann man gut Rast machen.
Das Wasser im See ist so warm, dass Trixi sogar schwimmen kann. Die Mutter breitet die Picknickdecke aus. Erst jetzt merkt Trixi, dass sie sehr hungrig ist.
„Draußen schmeckt alles viel besser!“, sagt sie.
Dann gehen sie zurück ins Boot und paddeln weiter. Am Abend bauen sie das Zelt auf einer Insel auf. Die ersten Sterne leuchten schon am Himmel, es wird kühler.
Eine Mücke landet auf Trixis Nase. Schnell scheucht sie sie davon. Endlich ist das Zelt aufgebaut. „Ich glaube, heute Nacht kommt ein Sturm!“, sagt der Vater. Seine Stimme klingt etwas besorgt. Trixi und ihre Eltern machen ein Lagerfeuer. Sie erzählen sich Geschichten und singen. Dann krabbeln sie müde in die Schlafsäcke. Doch kaum ist Trixi eingeschlagen, da erhellt ein greller Blitz das Zelt. Dann folgt ein lauter Donner und es fängt an zu regnen. Trixi hat Angst und drückt Oskar ganz fest an sich. „Ich muss das Zelt noch fester abspannen!“, sagt er Vater und geht hinaus. „Hab keine Angst!“, tröstet die Mutter Trixi. „Der Sturm geht bald vorüber!“ Doch die Blitze und der Hagel werden immer schlimmer. Bald dringt Wasser in das Zelt.
„Morgen trocknen wir alles!“, sagt der Vater. „So ein Unwetter passiert manchmal.“
Endlich lässt der Regen nach. Trixi hört, dass sich der Donner entfernt. Erleichtert lässt sie ihren Hasen los. Dann schläft sie ein.
Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne, aber alles ist nass. Trixi und ihre Eltern frühstücken. Sie sitzen auf einem Baumstamm und schauen auf den See.
In der Ferne sehen sie andere Kanus. Sie winken ihnen zu. Nachdem sie alles gepackt haben, geht es wieder aufs Wasser. Trixi kann inzwischen schon richtig gut paddeln. Die Luft ist klar und rein, über ihnen fliegt ein Greifvogel.
Trixi hat Durst. Sie nimmt ihren Trinkbecher und schöpft Wasser aus dem See. Das ist so klar, dass man es gut trinken kann. „Verdursten werden wir nicht!“, sagt der Vater. Dann fahren sie zu einer kleinen Insel und machen wieder eine Pause. Die Arme tun Trixi weh vom vielen Paddeln. Sie muss sie ausschütteln. Die Mutter packt einen kleinen Kocher aus. Es gibt Nudelsuppe. Lecker!
Plötzlich raschelt etwas im Gebüsch. Trixi horcht auf und blickt sich um. Ein großer Elch steht vor ihnen.



Vita

Ich wurde 1967 in Bad Lauterberg im Harz geboren. Nach dem Abitur studierte ich Anglistik, Germanistik und Kunst. Während meines Studiums verbrachte ich ein Jahr in Oak Park/Chicago und arbeitete dort als Au – pair.
Zurück in Deutschland schloss ich mein Studium ab und unterrichtete zehn Jahre in Rheinbach bei Bonn an einer Realschule. Vor drei Jahren begann ich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Zur Zeit lebe ich mit meiner Familie in Holland und unterrichte Deutsch und Kunst.

Dienstag, 5. Januar 2016

Leuchtturm der Abenteuer: Kampf um Himmelblau von Karim Pieritz



Klappentext Band 6:
Michael, Tim und Jan landen auf dem "grünen Mond", um die Mutter ihrer Bärenfreundin Sali aus einer Drachenhöhle zu retten. Zudem ist Jans eigene Mutter in einer Pyramide gefangen. Aber wie sollen sie mit dem bösen Drachen fertigwerden oder mit dem unheimlichen "Schatten", dem mächtigen Geist des Mondes?
In diesem Abenteuer müssen unsere Helden gegen fiese Raketenschnecken, Drachen, Zauberer, Mumien, Kampfroboter und Zombie-Ritter antreten. Viele offene Fragen werden beantwortet: Wird die Familie von Jan und Lena wieder vereint? Werden die Opfer des Drachen Blitzeis gerettet? Gelingt es den Hütern des Kristalls, den Planeten vor der Zerstörung zu bewahren? Erlebt zusammen mit Michael und seinen Freunden den entscheidenden Kampf um Himmelblau.

Leseprobe:
Seit vielen Jahrtausenden fürchten die Bären, die Bewohner der dunklen Seite von Himmelblau, den grünen Mond. Dort oben leben finstere Kreaturen, die durch das Weltall fliegen können. Das gefährlichste Wesen auf dem Mond ist der »Schatten«. Er ist in einer Pyramide gefangen, doch seine Gefolgsleute von der »Bruderschaft« wollen ihn befreien. Wenn das geschieht, wird er Himmelblau zerstören.
Vor langer Zeit hat der Schatten schon einmal versucht, einen Planeten zu vernichten. Es war der Nachbarplanet Dunkelblau. Eine Frau namens Luise hat sich ihm damals in den Weg gestellt. Der Schatten entführte daraufhin ihre Kinder, doch Luise konnte ihre Liebsten befreien und ihn einsperren. Die Bären vermuten, dass die Frau sehr mächtige Magie genutzt hat, um ihre Kinder vor dem Schatten zu retten. Solche Magie hat ihren Preis und so ist sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Die Bären verehren sie bis heute als ihre Schutzheilige und nennen sie »Frau im Mond«. Ein Gehilfe des Schattens, ein böser Zauberer, sucht schon seit langer Zeit nach den Kindern dieser Frau. Er glaubt, dass er mit ihrer Hilfe seinen Meister aufwecken kann.
Das wollen Michael, Tim und Jan verhindern. Die Jungs sind auf den grünen Mond gekommen, um Jans Mutter Luise und Salis Mutter Gala zu retten. Es ist Nacht und gemeinsam laufen sie durch eine mit Kratern übersäte Landschaft. Der Boden ist hart und mit grünen Mondsteinen bedeckt, in denen sich das Licht der Sterne spiegelt. Die Jungs haben Raumanzüge an, ihre Helme tragen sie unter ihren Armen. Sie folgen dem Robotergeneral Besky. Er reicht den Jungs nur bis zu den Knien.
»Was war nur vorhin mit Sausi los?«, fragt Michael. »Sie sah ganz krank aus.«
»So ein Riesen-Schmetterling ist doch ein magisches Wesen, oder?«, fragt Tim. »Vielleicht konnte Sausi nicht länger an diesem bösen Ort bleiben. Ich kann sie verstehen, ich fühle mich hier auch nicht wohl.«
»Stimmt«, sagt Michael, »aber jetzt hat sie uns hier abgesetzt und ist einfach davongeflogen. Wie sollen wir wieder nachhause kommen?«
»So wie ich«, sagt Besky und sieht die Jungs an. »Wir verschwinden alle zusammen durch das magische Labyrinth der Mondpyramide und gehen nach Himmelblau. Im Vulkanland wecken wir die Roboterarmee auf und gewinnen mit ihr den Krieg gegen die Bruderschaft. Leider hat uns der Schmetterling viel zu weit entfernt von der Pyramide abgesetzt, sodass wir jetzt noch einen langen Weg vor uns haben.«
»Aber was ist mit Salis und meiner Mutter?«, fragt Jan. »Wir können sie nicht zurücklassen!«
»Unser Planet ist wichtiger als das Schicksal Einzelner«, antwortet der General und bleibt stehen. Am Horizont geht der Planet Himmelblau auf und es wird langsam hell. »Oh nein!«, stöhnt er.
»Was ist denn?«, fragt Jan und stellt sich neben ihn. Auch Michael und Tim schauen nach vorne. Michael hält seine Hand vor den Planeten und im Gegenlicht erkennt er etwas. Eine Schleifspur im felsigen Untergrund führt zu einem abgestürzten Raumschiff. Es hat die Form einer Rakete. Zahlreiche Trümmer sind über den Boden verteilt. Das Wrack wirft lange Schatten in ihre Richtung. Für Michael sieht es so aus, als würden schwarze Arme nach ihm greifen. Er macht einen Schritt zurück.
»Ich hatte gehofft, wir würden das hier nicht sehen«, sagt Besky und seine Stimme klingt traurig.
»Was ist das?«, fragt Michael.
»Die geheime Mondmission«, antwortet Besky und dreht sich zu den Jungs. »Vor langer Zeit brachen die Bären ins Weltall auf. Eines Tages startete die erste Mission zum weißen Mond. Allerdings war das eine Lüge. Wir wollten die Bruderschaft austricksen und insgeheim auf dem grünen Mond eine Geheimwaffe zünden. Sie sollte den Mond durch eine gigantische Explosion von Himmelblau wegschleudern.« Besky macht eine Pause und schaut betrübt auf den Boden. »Leider ist die Mission gescheitert.«
»Was ist geschehen?«, fragt Jan.
Besky schaut auf. »Der Start verlief erfolgreich. Das Raumschiff nahm Kurs auf den Mond und alles lief gut. Doch beim Landeanflug auf die Pyramide überquerte das Schiff eine große Ebene. Diese Ebene ist nicht grün wie der restliche Mond, sondern tiefschwarz. Wir nennen sie das Meer des Grauens. Als das Schiff darüber flog, bekam es Probleme. Es wurde regelrecht zerdrückt von Kräften, mit denen niemand gerechnet hatte. Dem Kapitän gelang es mit Mühe, am Rand der Ebene abzustürzen. Wir waren so dumm. Wir hatten tatsächlich geglaubt, dieses Ding«, er zeigt auf den Boden und die Landschaft um sich herum, »wäre ein Mond.«
»Aber was ist es dann?«, fragt Jan. »Vielleicht eine Raumstation?«
»Das ist kein Mond«, sagt Tim und hebt seine Hände, dabei macht er große Augen.
»Alles klar, Obi-Wan«, lacht Michael.
Besky schüttelt den Kopf. »Dieser Mond ist in Wahrheit das, was von einer Sternenexplosion übrig bleibt.«
»Eine Sternenexplosion?«, staunt Michael. »Eine Supernova?«
»Was bleibt denn von einer Sternenexplosion übrig?«, fragt Tim.
»Ein kleiner Stern, der kaum leuchtet und sehr schwer ist«, antwortet Besky.
»Krass«, sagt Jan und schaut sich um. Mittlerweile ist Himmelblau vollständig über dem Horizont aufgegangen und sein Licht taucht die Landschaft in ein helles Blaugrün.
»Manchmal jedoch wird ein Stern so schwer, dass er alles verschlingt, was sich ihm nähert«, erklärt Besky. »Ich fürchte, dieser Mond ist ein Schwarzes Loch.«
»Ach du Schande«, stöhnt Michael.
»Aber wieso können wir hier herumlaufen?«, fragt Jan. »Wir müssten längst tot sein.«
»Vor langer Zeit erreichte das Schwarze Loch den Planeten Dunkelblau. Damals war sein Geist noch nicht mit einem Menschen verbunden«, sagt Besky.
»Du meinst Felix, den Freund von meinem Vater?«, fragt Jan.
»Ja«, antwortet Besky. »Der Vater von Felix war ein sehr mächtiger Zauberer. Nach einer Legende war er es, der mit einem Zauberspruch aus einem Buch das Schwarze Loch in einen Mond verwandelt hat. Das Buch spielt für die Elfen eine wichtige Rolle und man nennt es seitdem das Schwarze Buch.«
»Meinst du das Buch vom Deckengemälde in der Drachenburg?«, fragt Michael.
»Ja«, antwortet Besky. »Der Zauberspruch veränderte das Schwarze Loch so, dass es weniger gefährlich wurde und andere Planeten nicht mehr anzog wie ein Magnet. Leider hat das beim Meer des Grauens nicht funktioniert. Dieses Meer verhält sich immer noch wie ein Schwarzes Loch und ist extrem gefährlich.«
»Dann sollten wir nicht dahin gehen«, sagt Michael.
»Zu spät«, stöhnt Jan. Er steht auf einem Felsblock und schaut in die Ferne. Besky und Michael folgen ihm. Eine tiefschwarze Ebene breitet sich scheinbar endlos nach links und rechts aus. Darüber schwebt eine Pyramide mit einer funkelnden Spitze.
»Was ist das denn?«, fragt Michael. »Fliegt die Pyramide in der Luft?«
»Nein«, antwortet Besky. »Das ist eine Täuschung. Das Licht der Pyramide wird vom Meer des Grauens abgelenkt.«
»Das sieht wie eine Fata Morgana aus«, sagt Jan.
»Wie kommen wir auf die andere Seite?«, fragt Michael.
»Gar nicht«, sagt Besky, »wir haben versagt. In zwei Stunden geht Himmelblau unter und in weiteren zwei Stunden geht Himmelblau wieder auf. Dann wird die Pyramide den Planeten in Stücke reißen.«
»Ohne den Stein der Riesen?«, fragt Michael. »Wie soll das gehen?«
»Glaubt ihr wirklich, dass dieses kleine Bärenmädchen und ihr geflügelter Freund die Bruderschaft aufhalten können?«, fragt Besky. »Wir müssen realistisch sein.«
»Sali wird das schon schaffen«, sagt Jan, »die ist cool.«
»Genau«, sagt Michael, »wie Purzel.«
»Nein«, entgegnet Jan, »Purzel ist nett, Sali ist cool.«
»Quatsch«, schimpft Michael, »Sali ist nett und Purzel cool.«
»Kinder«, sagt Besky, »selbst wenn das Bärenmädchen Erfolg hat ...«
»Das Bärenmädchen und Purzel«, ergänzt Michael.
»Wie auch immer«, stöhnt Besky, »wir haben ein ganz anderes Problem. Ein Lebewesen kann auf dem grünen Mond nicht länger als 3 Stunden sein, ohne sich in einen Zombie zu verwandeln.«
»Woher weißt du das so genau?«, fragt Jan.
»Die Mondmission«, antwortet Besky und schaut zum Boden. Er dreht sich zum abgestürzten Raumschiff. »Die Besatzung hatte den Absturz überlebt. Die drei Bäronauten brachten die Geheimwaffe mit einem Fahrzeug zur Pyramide und wollten sie dort zur Explosion bringen. Sie wollten sich für ihre Heimat opfern. Doch der Weg war zu weit und nach genau drei Stunden brach der Kontakt ab.«
»Was ist ein Mondzombie?«, fragt Jan.
»Mondzombies sind noch unbesiegbarer als normale Zombies und ihre Kräfte übersteigen jede Vorstellung«, antwortet Besky. »Sie kehrten mit einem magischen Schwert durch das Labyrinth nach Himmelblau zurück. Zusammen mit ihrem Anführer Zata herrschten sie als seine Ritter über die Bärenstadt. Die drei Ritter waren grausam und gnadenlos zur Bevölkerung. Es war eine dunkle Zeit. Mit ihrem Schwert konnten sie eine angreifende Roboterarmee in einen Haufen Schrott verwandeln. Nur König Purzel und sein Schild Reflektor waren ihnen gewachsen. In einer letzten Schlacht gelang es ihm, die drei Mondzombies im Vulkanland zu besiegen. Eine Höhle stürzte über ihnen ein und begrub sie für alle Zeiten. Doch es gibt eine Prophezeiung der Bruderschaft. Es heißt, wenn Zata jemals besiegt werden sollte, dann würden sie aus ihren Gräbern steigen und seine Mission beenden.«
Nach einer langen Pause sagt Michael: »Oje.«
»Wir sind verloren«, seufzt Besky, »und verdammt dazu, die Zerstörung Himmelblaus von hier aus mit anzusehen.«


Vita:
Karim Pieritz lebt mit seiner Familie in Berlin. Als sein Sohn in den letzten Jahren immer wieder neue Abenteuergeschichten von ihm hören wollte, weckte das seine Inspiration. Schon beim ersten Buch war ihm klar gewesen, dass er nicht nur eine einzige Geschichte erfunden hatte. Er hatte ein lebendiges Universum voller Magie vor sich, welches sich ständig weiter entwickelte. Das Ergebnis war die Kinderbuch-Reihe „Leuchtturm der Abenteuer“ für Kinder ab 6 Jahren.