Klappentext:
In
diesem einzigartigen Märchenbuch begeben sich sieben Männer auf eine
Wanderschaft. Jeden Tag rasten sie zu Mittag ausgiebig. Um sich die Zeit
sinnvoll zu vertreiben, gibt jeder eine neue Erzählung zum Besten.
So
kommen insgesamt 14 Geschichten der unterschiedlichsten Art zusammen, denn sie
werden genauso viele Tage unterwegs sein.
Geht
mit ihnen auf die Reise und lest, was sie sich ausgedacht haben. Lasst euch
begeistern von Zwergen, Prinzessinnen und Prinzen, Zauberern, Drachen und
Hexen.
Diese
Geschichten sind allesamt in einem ältlichen Stil geschrieben. Kommt mit in
eine Welt wie sie früher war, als es noch keine Autos und Handys gab.
In
die gute alte Zeit mit ihren zauberhaften Sagen und Märchen.
Erhältlich über Sarturia.
Leseprobe:
Die
sieben Wanderer
Vor
langer Zeit begaben sich sieben Männer auf ihre alljährliche Wanderung, durch
noch unbekannte Gegenden. Sie hießen Joseph, Fritz, Herbert, Hubert, Max, Paul
und Andreas. Die Freunde kannten sich schon seit Kindesbeinen. Damit ihnen
nicht langweilig wurde, beschlossen sie, dass bei jeder mittäglichen Rast einer
von ihnen eine Geschichte zum Besten geben sollte.
Am
Morgen machten sie sich, ausgerüstet mit genügend Proviant und vollen
Wasserschläuchen, schon sehr früh auf den Weg. Zu Mittag erreichten sie eine
Heidelandschaft. Ein Schäfer trieb seine Heidschnucken vorbei. Das Heidekraut
stand in voller Blüte und die Wacholderbüsche trugen reiche Früchte.
Am
Horizont konnte man hoch aufragende Berge erkennen. Die Sonne versteckte sich
nur ab und an hinter wenigen Wolken. Sie wanderten noch bis zu einem einsam
stehenden Schuppen, um dort in seinem Schatten zu rasten.
Joseph
meinte: „Dies ist ein schöner Ort für unsere Mittagspause. Nach dem Essen werde
ich als erster ein Märchen erzählen.“
Nachdem
sie sich mit ihren mitgebrachten Broten gestärkt hatten, begann er auch
sogleich mit seiner Erzählung:
Der
arme Bauer
Es
war einmal ein armer Bauer, der beackerte ein Feld, das nicht mal einen Morgen
groß war und konnte nur einen alten Ochsen, der kaum noch den Pflug zu ziehen
im Stande war, sein Eigen zu nennen. War es auch nicht viel, was er besaß, so
hatte er doch stets sein Auskommen gehabt. Wie immer im Frühling, betrat er an
einem Montag den kleinen windschiefen Stall und schirrte den Ochsen an, um mit
ihm das Land zu pflügen. Es wurde Zeit, die geringe Saat auszubringen. Das
Wetter war ideal an diesem Tag.
Sie
erreichten den noch im leichten Morgennebel liegenden Acker und begannen auch
sofort mit ihrem Tagewerk. Bis zum Mittag hatten sie schon ein gutes Stück
geschafft.
Der
Bauer wischte sich mit seinem karierten Taschentuch die Stirn ab. Die
Frühlingssonne hatte schon ganz schön viel Kraft. Hinter dem Pflug zu gehen war
eine arge Schinderei. Immer wieder lagen Feldsteine im Weg, die er zur Seite
schaffen musste, bevor er weiterpflügen konnte.
Er
wollte gerade mit der nächsten Furche beginnen, als er einen kleinen
Feldhamster entdeckte. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Denn so ein Tier
sammelt viele Vorräte für den Winter. Der Bauer sah also sein bisschen Saatgut
in Gefahr. Suchend blickte er sich um und wurde auch gleich fündig. Am
Wegesrand lag ein dicker Knüppel, den er geschwind aufnahm.
„Warte,
mein Lieber“, rief er wutentbrannt, „ich werde dir den Garaus machen!“
Der
Bauer hob den Knüppel über seinen Kopf, als der Hamster plötzlich schrie: „Halt
ein, halt ein! Es soll dein Schaden nicht sein. Ich werde dich reich belohnen.“
Verdutzt
hielt der Mann inne, er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. „Du kannst
reden?“, fragte er und ließ verwundert den Knüppel sinken. „Warum soll ich dir
Glauben schenken? Du stiehlst mir doch nur das bisschen Saatgut weg, welches
ich hier anbaue, wenn ich dich verschone. Es gibt für mich keinen Grund, dich
am Leben zu lassen. Ich muss meine Familie ernähren. Wenn du mir alles
wegfutterst, bleibt mir nichts, was ich im Herbst zur Mühle bringen kann. Wovon
sollen wir dann leben?“
Kurzvita
Manfred Basedow wurde am 16.05.1959 in Kühlungsborn
an der Ostsee geboren und besuchte die Realschule, die er erfolgreich mit der
mittleren Reife beendete.
Nach seiner Berufsausbildung zum Maschinen- und
Anlagenmonteur leistete er seinen Wehrdienst ab und arbeitete lange Zeit als
Rohrschlosser auf einer Rostocker Werft. Nach der Wende schulte er zum
Bürokaufmann um und lernte das Schreibmaschineschreiben und wie ein Computer
fachgerecht benutzt wurde.
Mit einem ersten Weihnachtsgedicht erreichte Manfred
Basedow den ersten Preis einer Zeitungskampagne der Ostsee-Zeitung „Wir
schenken Ihnen Raum“, in der Hobby Autoren quer Beet ihre Werke einreichten
egal, ob Prosa, Belletristik oder Lyrik.
Während der Preisverleihung kam Manfred Basedow mit
den Vertretern der Ostsee-Zeitung, Sponsoren sowie anderen Autoren ins Gespräch
und bekam die Frage gestellt: „Warum versuchen Sie nicht mal, ein richtiges
Buch zu schreiben.“ Das wurde für Manfred Basedow die Initialzündung, die ihn
zur Erweiterung seines literarischen Schaffens inspirierte.
Im Jahre 2013 erschien der dritte Band der
Anthologie „Märchen unterm Regenbogen“ – Osterhase und Bienenstich aus dem
Verlag Sarturia, in dem das Märchen „Die Abenteuer des Ameisenjungen Ronny“ den
Märchenreigen eröffnete. Zu Weihnachten desselben Jahres erschien der fünfte
Band der Anthologie, in dem der Autor die Frage stellte: „Wie der
Weihnachtsmann an den Nordpol kam“. Für den sechsten Band, für den bei
Drucklegung des vorliegenden Märchenbuches noch die Ausschreibung im Gange ist,
wurde der Beitrag „Fridolin, der kleine Spatz vom Uniplatz“ eingereicht.
Im Sommer 2014 erschien sein erstes Märchenbuch „Es
war einmal“ Nach märchenhaften Ideen von Manfred Basedow, in dem fünfzehn neue
Märchen enthalten sind, die allesamt im klassischen Märchenstil verfasst
wurden. Seine Schaffenskraft und Fantasie schien keine Grenzen zu kennen, denn
zwei Jahre später im Sommer 2016 erschien sein zweites Märchenbuch mit dem
Titel „Die sieben Wanderer“. Das besondere an diesem Buch ist, dass alle
vierzehn Märchen in eine Rahmengeschichte eingewoben wurden, so dass alles
zusammen genommen, ein echtes abgeschlossenes Ensemble bildet. Die ersten
Bücher wurden bereits verkauft. Weitere wurden bestellt und eine Buchhandlung
nahm drei Exemplare für sechs Monate in Kommission.
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